Wolfgang Rathke begann seine berufliche Laufbahn nach dem Studium an der Technischen Hochschule in Stuttgard als Assistent am Lehrstuhl Richard Döcker.
1952 gründete Wolfgang Rathke sein Architekturbüro in seiner Heimatstadt Wuppertal, deren Gesicht er in langen Jahren seines Schaffens entscheidend mit geprägt hat.
Wolfgang Rathke lehrte neben seiner Architektentätigkeit an den Fachhochschulen in Krefeld und Düsseldorf.
Schwerpunkte des Büros Prof. Rathke waren Schul – und Bürobau sowie Kulturbauten und das Bauen für die Kirche.
Schulbau, eines der großen Themen der 60er und 70 er Jahre. Das Büro Prof. Wolfgang Rathke realisierte zahlreiche anspruchsvolle Schulbauten durch Wettbewerbsgewinne.
Ein eigenes modulares Fertigteilsystem ermöglichte eine schnelle kostengünstige Realisierung und damit die Deckung des großen Bedarfes.
Schulzentren, als neuer Typus, übernahmen auch kulturelle Funktionen für die Kommunen. So erhielt das Schulzentrum in Kamen eine Aula mit Drehbühne und einem Publikumsraum mit ansteigenden Besucherrängen, die für die Stadt Kamen auch die Funktion eines Stadttheaters übernehmen konnte.
BÜROBAU
Das Büro von Wolfgang Rathke konnte zahlreiche Wettbewerbsverfahren im Büro- und Verwaltungsbau gewinnen. Zu den größten Projekten gehörten die Hauptverwaltung der Deutschen Entwicklungshilfegesellschaft DEG in Köln und die Bauberufsgenossenschaft in Wuppertal.
Nachdem RATHKE den zweiten Preis im Wettbewerb für den Neubau der Hauptstelle der Wuppertaler Sparkasse errungen hatte, erfolgte die Realisierung des Siegerentwurfes in Zusammenarbeit mit dem Büro von Prof. Schneider-Esleben, Düsseldorf.
KULTURBAU
Das Stadttheater Ibbenbüren sowie die Stadthalle Mettmann stehen für Kulturbauten, die gleichermaßen funktional und stadtbildprägend wirken.
Die Stadthalle Mettmann wurde als typische qualitätvolle Architektur der 1980er Jahre 2018 unter Denkmalschutz gestellt.
SCHWEBEBAHN
Ende der 1970er Jahre wurde die Schwebebahnhaltestelle Ohligsmühle durch das Büro Prof. Wolfgang Rathke realisiert. Ob der futuristischen Anmutung wurde der Entwurf zunächst in der Öffentlichkeit kritisch diskutiert. Nach der Fertigstellung wurde die “Ohligsmühle” schnell zu einem der Wahrzeichen Wuppertals. Wolfgang Rathke zeichnete ebenfalls für die Modernisierung der Haltestelle und für die Addition von Aufzügen verantwortlich, die im Jahr 2002 in Zusammenarbeit mit seinen Söhnen Lucius und Markus Rathke abgeschlossen werden konnte. Heute reiht sich das Gebäude in die Kette der fast sämtlich neu errichteten Haltestellen der Wuppertaler Schwebebahn ein. Die Ohligsmühle zählt dabei zu den bei den Wuppertalern beliebtesten Stationen.
EXPERIMENT UND FORSCHUNG
Zwischen Hochschultätigkeit und Wettbewerbsteilnahmen erforschte das Büro Prof. Rathke innovative inhaltliche und konstruktive Konzepte. In den 1060er Jahren standen Modularität und Vorfertigung im Vordergrund des forschenden Entwerfens.
das Büro leistete ebenfalls wichtige und international wahrgenommene Beiträge zum Bauen mit Pneumatischen Konstruktionen. Der in Zusammenarbeit mit Stephan Pollony entwickelte Entwurf für den Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Montreal 1968 sah eine pneumatisch zellulare organische Dachstruktur vor. Der Entwurf errang im internationalen Architektenwettbewerb den 2. Preis.